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Claudia Neumann

Kontrollierte Freigabe von Cannabis: Pro & Contra

Region. Ab 1. April werden der Konsum sowie in begrenzter Menge Besitz und Anbau der Droge Cannabis für Erwachsene legal.

Symbolfoto

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Bild: Archiv

Der Bundesrat billigte jetzt das umstrittene Gesetz zur Cannabis-Legalisierung. Zwei Meinungen dazu:

Pro: Legalisierung und Konsum unterscheiden

Ein solch vielschichtiges Thema wie die Cannabis-Legalisierung verlangt eine detaillierte Auseinandersetzung mit den Argumenten der Befürworter und Gegner. Zudem darf das eigentliche Ziel der Debatte, die Legalisierung, nicht mit dem Konsum der Droge verwechselt werden. Der Gesetzesentwurf ruft nicht zum Cannabis-Konsum auf. Ob man Cannabis nun konsumieren möchte, bleibt jedem nun selbst überlassen. Wichtig ist demnach eine Unterscheidung zwischen Legalisierung und Konsum. Insbesondere im Grenzgebiet zu Luxemburg und Frankreich kann die Legalisierung eine Entlastung für Polizeikräfte darstellen. Und mit der Legalisierung und Enttabuisierung kommt die verstärkte Aufklärung zur Wirkung der Droge. Also: Legalisierung: Ja! Der Konsum bleibt hingegen eine private Entscheidung.

Ihre Julia Borsch, jborsch@tw-verlag.de

Contra: Kiffen ist nicht cool

Leider kein Aprilscherz: Die Länder haben den Weg für die Teil-Legalisierung von Cannabis frei gemacht. Nicht nur die Bundesärztekammer hat davor gewarnt, erhebliche Bedenken gab es auch von Justiz, Polizei und Pädagogen. Mit stoischer Ignoranz spricht die Politik jetzt trotzdem eine »Einladung« zum Konsumieren des gefährlichen Stoffes aus: Kiffen erlaubt. . ! Klingt ja cool, ist es aber nicht. Internationale Studien zeigen: Dort, wo Cannabis legalisiert wird, da steigt der Konsum - gerade bei jungen Leuten. Und das hat gesundheitliche Folgen: Regelmäßiger Cannabiskonsum schadet dem Gedächtnis; Kiffer lernen und denken schlechter. Das Risiko für depressive Störungen steigt. Kontrolle? Unmöglich! Hat man in Berlin wirklich keine anderen Sorgen? Wichtige Medikamente in die Apotheken zu kriegen zum Beispiel wäre sinnvoller, als Joints in Cannabis-Clubs.

Ihre Stephanie Baumann, stephaniebaumann@tw-verlag.de


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